Furchtlos (04. Dezember)

ich hab meine Furcht verloren

alle sind sie ausgeflogen

all die Geister die ich rief

und sie haben nicht gelogen

 

ich verlier jeden Bezug

bezüglich beide Beine auf der Erde

denn ich sitz nur still und denk

dass ich das überleben werde

 

mir ist alles scheißegal

ich bin ein Tiefkühlregal

wobei auch du nicht leugnen kannst

immerhin hab ich keine Angst

 

ich hab meine Furcht verloren

bin in Platons Höhle geboren

ich lebe nur noch vor mich hin

ohne zu wissen wer ich bin

 

meine Liebe ist entschwunden

somit bin ich ungebunden

ach die Geister die ich rief

während meine Furcht entschlief.



Punktspiel (05. Dezember)

Mir ist schlecht.

Ich frag mich echt

Was ist aus mir geworden

Ich bin gerade erst gestorben,

Und es ist mir wurst???

 

Dreh mich im Kreis.

Was für ein Scheiß

Ich sitze hier und mir ist kalt

Ich glaube fast, ich werde alt,

Oder extrem jung???

 

Seh ganz klar.

Wie wunderbar

Bin ich nicht riesig sonderlich

Ich lach und weine über mich,

Bis ich fertig bin?



Dezembersonne (09. Dezember)

alles voller nebel.

wann ist der erste

schnee gefallen?

die wolken am himmel

das gras am boden

sind nicht dunkler

oder heller als der wald.

unter meinen sohlen

knirscht der betonweg.

ich weiß nicht was

soll es denn bedeuten?

in der stille flackert

ein goldenes fenster

so hoch in der luft

wie als ein einziger stern.



Liebeskummer (11. Dezember)

Im Nachhinein betrachtet

Waren sie glücklich,

Sie waren perfekt,

Der Sorgen ungeachtet.

 

Eine Beziehung ohne Sorgen

Kann aber doch nicht sein,

Dieses inkonsequente Leben,

Keine Zukunft, kein Morgen.

 

Und als dann doch ein Morgen kam,

Da war es plötzlich aus,

Aus und vorbei, unwiederbringlich,

Die Sonne nur noch halb so warm.

 

Er war die Liebe ihres Lebens,

Vielleicht.

Sie geht ins Haus und schließt hinter sich ab,

Denn alle Hoffnung ist vergebens.



Onomatopoesie (11. Dezember)

Alle Reden gehen Blablabla

Alle Lieder klingen Lalala

Eine Welt voll mit nichtssagenden Dingen

Versprechen und verkauften Hochzeitsringen

 

Alle Züge pfeifen Tüttüttüt

Alle Instrumente Fiepfiepfiep

Eine Welt voller Missklänge

Und sie kommt einfach nicht in die Gänge

 

Die Bälle springen alle Boingboingboing

Alle Leute rufen fröhlich Moin

Eine Welt voll mit lügenden Leuten

Die sich vermutlich selbst ausbeuten



Christkind (12. Dezember)

Auf Dich zu warten

Ist wie Warten aufs Christkind:

Ich glaub an goldenes Strahlen

Und weiß, dass es nicht stimmt.

 

Advent heißt Ankunft,

Erwartet mit Ungeduld,

Und ich weiß gar nicht wieso:

Sie zeigt sich nie, die göttliche Huld.

 

Ich will endlich Weihnacht,

zumindest den Basar...

Einer von euch beiden

Ist dann hoffentlich da.

 

Warten auf Dich

Ist Warten aufs Christkind und himmlische Ruh.

Vom Christkind bekomm ich Geschenke,

Aber Du bist halt Du.



Weiter (22. Dezember)

Du machst mich sprachlos

Dabei fehlst du bloß

Was immer du gerade tust

Dein Fehlen ist mir wohl bewusst

 

Ich habe dich bis heut vermisst

Ein Leben ist nichts, was man leicht vergisst

Ich hab dich so herbeigesehnt

Und mich dann dafür geschämt

 

Und ich hab nicht einmal geweint

Denn das verlernt man mit der Zeit

Ich hab dich nur ganz kurz vermisst

Gefragt, ob du mich schon vergisst

Dann hab ich die Reißleine gezogen

Und einfach weitergelogen