einhundertdreißig
km/h
ausfahrt verpasst
um ein haar
alleine auf der autobahn
eintausend grad
in celsius
ganz viel feuer
wenig ruß
warum es auch so
kalt sein muss!
zweihundert schuss
raketenfeuer
zwölf die zeit
der ungeheuer
fünf liter sekt
das kommt uns teuer
reif der bäume
fällt wie schnee
glühwein ist
nur saft mit tee
meine finger
tun mir weh
muss denken wie
es letztens war
und die tränen
sind wieder da
die nacht ist schwarz
und nicht recht klar
frohes neues
bessres jahr
Meister der Unmöglichkeit
Geht lachend durch die Welt,
Was denen, die verzweifelt sind,
Nicht annähernd gefällt.
Meister der Unsagbarkeit
Tut seine Meinung kund,
Fährt jenen, die dagegen sind,
Ganz einfach übern Mund.
Meister der Undenkbarkeit
Kennt jedes Menschen Traum.
Eigne Träume hat er nicht,
Für die ist halt kein Raum.
Meister der Unmöglichkeit:
Sein Leben war verschenkt.
So rücksichtslos, versteht er nicht,
Dass man Böses von ihm denkt?
Meister der Unmenschlichkeit:
Er achtete nicht drauf,
Was Gutes er noch könnte tun,
Stattdessen gab er auf.
Dieser Tag
Mein Feiertag
Mein Sonnenstrahl im Regen
Dieser Tag
Ein guter Tag
Ein Lächeln-Tag im Grauen
Dieser Tag
Meine Melodie
Am Schuxentag im Nebel
Dieser Tag
So ungeliebt
Voll mit Musik
Im Kopf
Ich vermiss deine Hände
So fein und so ernst
In der linken die Kreide
Die rechte am Herz
Ich vermiss deine Pullis
So altmodisch und bunt
Ich weiß noch jeden
Aus jeder Stund
Ich vermiss deine Stimme
Zu jung für dich selbst
Will nochmal zuhören
Wie du Vorträge hältst
Ich vermisse dein Grinsen
So schief wie ein Pferd
Niemand sonst grinst so
Dass ich verrückt werd
Nur deine Hobbys
Vermisse ich nicht
In meinem trüben Alltag
Sind sie mein einziges Licht
Hab ausgerechnet
Dass ich
- Die Unberechenbare -
Soviel Zeit damit verbring
Zu rechnen
Dass ich ganz
Unzurechnungsfähig werd.
:(
Ich wein dir hinterher
Du Tote, du Vertane!
Dass jede meiner Tränen
Deines Opfers mahne
Drum wein ich noch viel mehr
Ich kann nicht so laut schrein
Wie meine Kameraden
Die in Trauer um dich schon
Im Selbstmitleide baden
Drum lass ichs lieber sein
Ich weiß ja auch genau
Dass du die letzte Chance bist
Die, einmal schnell vertan,
Unwiederbringlich ist
Warum ich jetzt nach vorne schau
Wäre ich nicht Alexander
Diogenes wollt ich dann sein
Doch ich bin nur Alexander
Nichts als die halbe Welt ist mein
Wäre ich nicht Alexander
Ach, ich wär ein Philosoph
Leider bin ich König nur
Das ist mir echt zu doof
Wäre ich nicht Alexander
Man spräch noch heute über mich
Als einen Weltgeschichtenschreiber
Das ist fürwahr sehr ärgerlich
Geh mir, Bursche, aus der Sonne
Geh hinfort, komm, tummel dich
Ach die ganze Welt verspottet
Den klügsten Mann hier, also: mich
Alexander ist dein Name
Du herrscht über ein großes Reich
Doch ich hab einen Ruf zu wahren
Dein ganzer Fummel ist mir gleich
Geh mir aus der Sonne, König
Ich hab doch alles, was ich brauch
Und jetzt die warme Sonne noch
Scheint mir auf meinen leeren Bauch
Sie ging mit hocherhobnem haupt
- was andres war eh nicht erlaubt -
über das gras im sonnenschein
und wollte endlich glücklich sein
Sie trug ein blütenweißes kleid
doch in Ihr brodelte der neid
auf was die andern mädchen trugen
während sie die wäsche schlugen
Sie war so jung, Sie war so schön
Sie hörte nicht mehr auf zu gehn
doch das tor wurde bewacht
wegen der feier heute nacht
der widerstand wär viel zu groß
Sie lacht gekünstelt macht sich los
und geht nach hause dann zurück
wo bleibt es denn, das große glück?
heut nacht im dorf wird keiner ruhn
und Sie allein hat nichts zu tun
Sie sitzt allein im elternhaus
nein heute bricht Sie nicht mehr aus
und es wird dunkel überm land
Sie hört da kommen sie gerannt
und Sie erhebt sich würdevoll
weiß nicht was Sie machen soll
Kaum tritt sie zur Tür hinaus,
Nimmt die Feier ihren Lauf.
Man grüßt sie, küsst sie, beugt das Knie...
Zum Ende dann verbrennt man sie.
Gerade so knapp dran
Und so verkehrt
Wie die falsche Sekunde
Den richtigen Ton
Verpasst.
Der Finger rutscht
Und rutscht, rutscht ab
Dass keiner es hört
Keiner fühlt, keiner weiß
Verpatzt.
Den Finger auf der Wunde
In der Saite gespiegelt
Abgerutscht, knapp gescheitert
Den Applaus unweigerlich
Verloren.