Verwirrt (08. November)

Zu verwirrt, um zu verstehen.

Zu verwirrt, Dich anzusehen.

Ich fühle nichts mehr, bin verwirrt:

Was ist mit meinem Herz passiert?

 

Zu verwirrt, um noch zu fühlen.

Zu verwirrt, im Müll zu wühlen.

Ich kenn mich nicht mehr, bin verwirrt:

Was ist mit meinem Kopf passiert?

 

Zu verwirrt, ich bin nicht so genial.

Zu verwirrt, vielleicht beim nächsten Mal.

Bin zu verwirrt, um jetzt zu wissen,

Ob Du mein Traum bist oder bloß beschissen.



Kindererziehung (14. November)

jeder bub gestriegelt

jedes gör geschminkt

die crew ist aufgewiegelt

und unser schiff, das sinkt

eine eins in mathe

und in musik ne zwei

grad springt die letzte ratte

in den ozean hinein

jeder hat nen i-pod

und jeder nen pc

letztendlich nur ein haufen schrott

am grunde hoher see

jeder bub geschleckte haare

jedes mädchen bunt geschminkt

es waren vierundachzig jahre

und die titanic sinkt



Auf der Suche (22. November)

Auf der Suche

Nach dem Sinn,

In dem Strudel

Mittendrin,

Nicht beteiligt-

Kein Gewinn.

 

Bei der Frage

Nach dem Wie,

Ohne jede

Euphorie...

Wir entgehen

Ihnen nie.

 

Hinter allem

Wissen her,

Denn dahinter

Steckt noch mehr.

Wundert mich das

Nicht zu sehr?

 

Auf der Suche

Nach dem Sinn.

Warum spielen?

Ich gewinn.

Bleibt die Frage,

Wer ich bin.



Horrorstory (29. November)

Kann man den Schrecken großer Massen

Spielend leicht in Worte fassen?

Und der kleine Schreck daheim,

Sollte der nicht leichter sein?

 

Doch, ach, einen Riesenschrecken

Und ich musst ihn selbst entdecken,

Denn ich war allein zuhaus.

Alle andern waren aus.

 

Ich hatt grad Erbsen aufgetaut,

Da schlug die Kirchenglocke laut,

Und immer schneller, immer schlimmer...

Ich schloß mich in mein Kinderzimmer.

 

Dann schlug mein Hündchen an im Hof.

Das war jetzt zeitlich wirklich doof.

Ich ging, was sollte ich auch tun,

Und fiel über ein totes Huhn.

 

Das Huhn war meine Lieblingshenne,

Und ich verdrückte eine Träne,

Als ich nach draußen weitereilte

Und dort den blöden Hund befreite.

 

Ich nahm ihn mit zu mir ins Haus,

Er brach in lautes Bellen aus.

Und ich schrie auch, denn dort im Flur

Hing nun das Huhn an einer Schnur.

 

Jetzt fing ich doch zu weinen an,

Doch damit wars noch nicht getan.

Denn als ich auf mein Zimmer ging,

Sah ich noch so manches Ding.

Der größte Schreck aber war der Schluss

Des Traums: Ein Gutenmorgenkuss.